Bei Wohngeld und Grundsicherung Rentenfreibetrag nutzen

Zahlreiche Personen, die geringe Renten beziehen, haben das Recht auf einen Freibetrag, ohne sich dessen bewusst zu sein. Erfahren Sie, welche Vorteile der Freibetrag bietet und wie Sie ihn in Anspruch nehmen können. Zu Beginn des Jahres 2021 wurden im Zuge der Einführung der Grundrente auch die sogenannten “Grundrentenzeiten” ins Leben gerufen. Millionen von Rentnerinnen und Rentnern verfügen über 33 Jahre oder mehr solcher Zeiten auf ihrem Rentenkonto. Dies verschafft ihnen zusätzliche finanzielle Unterstützung in Form von erhöhtem Wohngeld oder einer verbesserten Grundsicherung im Alter. Lernen Sie, wie dieses System funktioniert.

Was sind Grundrentenzeit?

Zu den Zeiten, die für Ihre Rentenberechnung relevant sind, zählen sämtliche Pflichtbeitragszeiten, die Sie durch Erwerbstätigkeit erworben haben. Hierzu kann auch ein Job mit Versicherungspflicht auf Minijob-Basis zählen. Darüber hinaus werden auch Zeiten der Kindererziehung bis zum zehnten Lebensjahr des Kindes – bei mehreren Kindern in der Regel bis zum zehnten Geburtstag des jüngsten Kindes – sowie Zeiten der versicherungspflichtigen Angehörigenpflege und Zeiten, in denen Sie Leistungen bei Krankheit und Rehabilitation erhalten haben, berücksichtigt.

Genaue Berechnung

In der Regel beläuft sich die monatliche Unterstützung auf exakt 251 Euro im Jahr 2023. Sowohl bei Wohngeld als auch bei Grundsicherung im Alter erfolgt die Berechnung nach demselben Schema: Die ersten 100 Euro deiner Bruttorente – also vor Abzug von Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen – werden vollständig einbezogen. Darüber hinaus werden 30 Prozent deiner übrigen Rente hinzugerechnet.

Grundrentenzeiten nachweisen?

Die Ämter für Wohngeld und Soziales überprüfen nicht eigenständig, ob Sie die erforderlichen 33 Jahre mit Grundrentenzeiten auf Ihrem Rentenkonto haben. Stattdessen fordern sie einen Nachweis von Ihnen. Diesen müssen Sie aus Ihren Unterlagen herausfinden und gegebenenfalls bei der Rentenversicherung nachfragen. Es ist wichtig, diese Nachweise rechtzeitig zu erbringen, um Ansprüche nicht zu verlieren.

Welche Vorteile hat der Rentenfreibetrag?

Das Wohngeld bietet einen Zuwachs von über 150 Euro monatlich für Einzelpersonen und bei Paaren sogar eine Verdoppelung dieses Betrags. Hinsichtlich der Grundsicherung im Alter profitieren Einzelpersonen von einem Anstieg von bis zu 251 Euro monatlich, während Paare ebenfalls in den Genuss einer Verdopplung dieser Summe kommen.

Nachweis für den Rentenfreibetrag verspätet einreichen?

Es ist unbedingt ratsam, umgehend einen Antrag auf Wohngeld oder Grundsicherung im Alter zu stellen und darauf zu achten, dass der Rentenfreibetrag berücksichtigt wird. Wenn Sie später den Nachweis erbringen können, erhalten Sie rückwirkend ab dem Monat der Antragstellung höhere Leistungen oder überhaupt erst Wohngeld oder Grundsicherung. Es ist also wichtig, schnell zu handeln und sich um Ihre finanzielle Absicherung im Alter zu kümmern.

Zusammenfassung

Der Rentenfreibetrag ist ein Freibetrag für Personen, die geringe Renten beziehen. Er bietet einen Zuwachs von über 150 Euro monatlich für Einzelpersonen und bei Paaren sogar eine Verdoppelung dieses Betrags. Hinsichtlich der Grundsicherung im Alter profitieren Einzelpersonen von einem Anstieg von bis zu 251 Euro monatlich, während Paare ebenfalls in den Genuss einer Verdopplung dieser Summe kommen.